WICHTIG: NIEMALS DIREKT IN DIE SONNE BLICKEN!!!
DIE NETZHAUT WÜRDE SOFORT DAUERHAFT GESCHÄDIGT.
Bitte nehmen Sie diesen Hinweis ernst und verlassen Sie sich nicht auf Ammenmärchen.
Weder Schweißerbrillen noch Rettungsdecken sind zur Sonnenbeobachtung geeignet!
Der Markt bietet spezielle Sonnenfilterfolien an. Eine lohnende Investition.
Grundsätzlich gilt: je dunkler der Beobachtungsplatz ist, desto besser. Trotzdem sollten auch Stadtbeobachter nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Es gibt genügend Objekte, die man auch sehen kann, obwohl Straßenlaternen den Himmel aufhellen.
Beobachten Sie den Mond oder die hellen Planeten wie Jupiter oder Saturn. Für den Anfang genau richtig. In den sogenannten Deep Sky können Sie besser mit einem Teleskop vordringen, wenn Sie einen wirklich dunklen Standort gefunden haben.
Für die Astrofotografie gibt es spezielle Filter, die das Licht der Stadt zu einem Teil ausblenden. Sie funktionieren erstaunlich gut.
Stellen Sie ein Teleskop möglichst nicht in einem Raum auf und richten es aus dem Fenster. Der Temperaturunterschied bringt die Luft zum Flirren. Gute Beobachtungen sind so nicht möglich.
Balkone können unter Umständen stark schwingen. Hier hilft nur ausprobieren. Besser ist ein Ort im Freien. Versuchen Sie möglichst nicht direkt über Dächer von Häusern hinweg zu beobachten. In diesem Fall kann die aufsteigende Wärme des Hauses die Sicht verwaschen.
Suchen Sie einen festen Untergrund. Terrassenplatten, die wackeln sind ungeeignet.
Freie Sicht nach Süden ist von Vorteil, da hier besonders schöne Objekte zu sehen sind.
Das Nachtsehen will gelernt sein. Die Augen sollten, wenn möglich, völlig dunkeladaptiert sein. Die Augen brauchen etwa 30min. in völliger Dunkelheit, bis sie völlig auf die Dunkelheit eingestellt sind.
Erst in diesem Zustand ist es möglich, feinste Strukturen an Objekten zu sehen.
Eine Aufhellung (z.B. durch ein Auto) und der Prozess beginnt von neuem. Verwenden Sie während der gesamten Beobachtungsnacht ausschließlich rote Taschenlampen. Unter Verwendung von dunklem Rotlicht bleiben die Augen dunkeladaptiert.
Geringste Mengen Alkohol können die Sicht beeinflussen. Denken Sie daran: was Sie Ihren Augen abverlangen ist feinste Detailarbeit.
Das Sehen bei Nacht will gelernt sein! Viele Neulinge erwarten am Anfang zu viel. Es braucht ungefähr ein Jahr intensiver Beobachtung, bis man gelernt hat "richtig" zu sehen.
Wichtig! Dieser Lernprozess endet nicht. Während ein unerfahrener Beobachter vielleicht gerade mal die Jupiterbänder erahnen kann, sieht ein geübter Mensch bei gleichen Bedingungen eventuell bereits Strukturen in diesen Bändern.
Als Seeing bezeichnet man die Qualität in der Beobachtungsnacht. Unter den Begriff fallen zum Beispiel thermische Störungen, Luftverschmutzung, Lichtverschmutzung ( Aufhellung).
Blickt man in einen scheinbar guten unbewölkten Nachthimmel und die Sterne funkeln auffallend, ist das Seeing meist schlecht. Warme und kalte Luftschichten sorgen dafür, dass das Sternenlicht auf dem Weg durch die Atmosphäre abgelenkt wird.
Es gibt viele klare Nächte. Hervorragend gutes Seeing dagegen ist selten!
Je größer die Öffnung eines Fernrohres desto mehr fällt schlechtes Seeing unangenehm auf.
Die Orientierung am Nachthimmel ist leicht zu lernen. Für den Anfang ist es von Vorteil, zumindest die irdischen Himmelsrichtungen des Standortes zu kennen.
Eine drehbare Sternkarte erleichtert den Einstieg. Suchen Sie zunächst die großen Sternbilder, wie z.B den Wagen, Orion oder den Schwan. Sie werden sich schnell die ersten eingeprägt haben.
Um Objekte zu finden sind Sternkarten hilfreich. Es gibt eine große Auswahl. Die weitverbreitetsten, die gut zu gebrauchen sind, finden Sie bei den Buchtipps.
Es gibt Suchhilfen, die es erleichtern Objekte zu finden. Der Telradfinder ist der wohl bekannteste.
Es handelt sich hierbei um eine Art Peilsucher. Ein Laser projeziert Zielkreise auf eine halbtransparente Scheibe. Richtig eingestellt, befindet sich ein Stern, der in die Mitte gestellt wird, auch genau in der Mitte des Fernrohrblickfeldes.
Für Einsteiger ideal!
Fortgeschrittene verwenden auch gerne das sogenannte Starhopping. Ein Objekt wird gesucht, indem man von Stern zu Stern "hüpft". Man beginnt bei einem hellen Stern und arbeitet sich dann in Richtung Objekt vor.
Sie sollten sich von erfahrenen Beobachtern helfen lassen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist die Orientierung noch jedem gelungen.
Für diejenigen, die sich nicht damit befassen wollen, bietet der Markt Geräte mit voller GO-TO Unterstützung. Fraglich bleibt dabei, was einem Anfänger ein Gerät mit einer riesigen Datenbank nützt, wenn er gar nicht weiß, ob er dieses Objekt wirklich sehen kann. Es gibt Unmengen von Objekten, die an der Grenze der Wahrnehmbarkeit liegen.
Wer eine halbe Nacht damit verbracht hat "nichts" zu sehen, stellt das Gerät wohl er gefrustet in die Ecke.
Eigentlich machen solche Geräte mehr Sinn, wenn jemand, der sich gut auskennt, Aufsuchzeit sparen will!
Die richtige Kleidung stellt einen oft unterschätzten Punkt bei der Beobachtung dar. Der beste Winterhimmel macht in der falschen Kleidung bei extremen Minusgraden keinen Spaß.
Der Beobachtungsplatz ist kein Catwalk! Ziehen Sie an, was funktionell ist und wärmt. Jacken mit großen tiefen Taschen sind von Vorteil. Erstens kann man dort
schnell mal etwas "zwischenlagern", z.B. Okulare.
Zweitens kann man die Hände etwas aufwärmen.
Achten Sie darauf, dass nichts aus der Kleidung fallen kann! Einerseits ist das Equipmant zu teuer und die Gefahr zu groß, dass es Schaden nimmt, andererseits ist gerade bei einem großen Teleskop ein in den Hauptspiegel gefallener Gegenstand der absolute Supergau.
Stellen Sie vor der geplanten Beobachtung sicher, dass Ihre Ausrüstung komplett ist und funktioniert. Nichts ist ärgerlicher, als nach einer Autofahrt zum Standort und dem erfolgten Aufbau festzustellen, dass der Akku im Sucher leer ist.
Machen Sie sich Gedanken, was zu dieser Jahreszeit am Himmel steht und welche Objekte Sie beobachten wollen. Planen Sie die Beobachtungsnacht gut durch. Sehen Sie sich vorher in der Sternkarte an, was Sie in dieser Nacht sehen möchten.
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Es ist sinnvoller, sich eingehend mit wenigen Objekten zu befassen als viele Objekte abzuarbeiten. Arbeiten Sie Details, die an der Wahrnehmungsgrenze liegen, heraus.
Führen Sie Buch, was Sie beobachtet haben. Notieren Sie Datum und Uhrzeit.
Hilfreich bei einer erfolgreichen Planung kann auch die Verwendung von Computerkarten sein. Es gibt sie von unterschiedlichsten Anbietern.
Unter Linux läuft K-Stars sehr gut. Unter Windows z.B. Red -Shift, Stellarium (freeware!) oder Eye & Telescope, um nur einige zu nennen.
Für Einsteiger eignen sich Objekte aus dem Messier- Katalog am besten. Diese sind auch in kleineren Geräten gut sichtbar und meist leicht zu finden.
Jeder Himmel und jeder Standort hat seine Möglichkeiten. Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht so perfekt sind, gibt es immer etwas zu sehen, sobald es klar ist.
Viele "Hobbyastronomen" jammern nur noch über die schlechten Bedingungen. Klar, wer einmal einen perfekt dunklen Himmel gesehen hat, wie es ihn auf der Südhalbkugel noch gibt, leidet hier schon ein wenig.
Deswegen sollte man aber nicht aufgeben. Der Himmel ist voll von kleinen Wundern. Auch bei uns!